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10. Juni 2014

Erfolgreiches Europäisches Forum Qualitätsjournalismus in BerlinSuccessful European Forum on Quality Journalism in Berlin

Mit 23 Journalisten und Medien-Experten aus ganz Europa fand Ende Mai 2014 in Berlin das Europäische Forum Qualitäts Journalismus statt. Das von EIQ ausgerichtete und von der Robert Bosch Stiftung unterstützte Forum setzt die Reihe der Ost West Foren Qualitäts Journalismus fort, die zuvor bereits drei mal Medien-Vertreter zusammengeführt hatte, die sich um die Qualität des Journalismus in den Zeiten des digitalen Umbruchs Gedanken machen.

Unter dem Titel „Big Data und der Qualitäts Journalismus – Chancen und Herausforderungen in der digitalen Medienwelt“ drehte sich das Schwerpunktthema diesmal um die aktuelle Entwicklung des Daten-Journalismus in Europa. Nils Mulvad aus Dänemark, einer der Pioniere des investigativen Journalismus und Experte für Recherchen in großen Datensätzen, machte mit seinem auf neuesten Beispielen basierenden Überblick deutlich, welche Bandbreite an Anwendungsmöglichkeiten der Daten-Journalismus bietet. Adrian Mogos aus Rumänien und Christina Elmer von Spiegel-Online ergänzten den Überblick mit ihren sehr persönlichen Erfahrungsberichten („Big Data- Big Story?“) über ihre Tätigkeit in diesem journalistischen Bereich.

Die Chefredakteurin der taz, Ines Pohl, und der Datenjournalismus-Experte bei ThomsonReuters, Himanshu Ojha, erläuterten eindrucksvoll, welche Chancen sich auch unter kommerziellen Aspekten durch diese Form der Qualitätssicherung in den Medien ergeben können. In einer abschließenden Gesprächsrunde diskutierten Georg Mascolo (Rechercheverbund NDR/WDR/Süddeutsche), Tikhon Dzyadko (Rain TV, Russland), Bojana Barlovac (BIRN, Serbien) und Constantinos Goergizas (TV/ThomsonReuters, Griechenland), kenntnisreich moderiert von Günter Bartsch (Geschäftsführer Netzwerk Recherche) über „Big Data – Big Trouble? Wie die journalistische Freiheit gesichert werden kann“..

Ein weiterer aktueller Aspekt des Journalismus im Internet wurde unter dem Titel „To pay or not to pay – Guter Journalismus nur gegen Cash?“ erörtert. Dabei berichtete Christian Hasselbring (Deutschland) von seinem neu entwickelten Mikropayment-System zur Abrechnung einzelner Beiträge, und Attila Mong (Ungarn) über Bestrebungen, guten Journalismus im Internet über gemeinnützige Förderung zu finanzieren.

Als besonderes Highlight werteten die Teilnehmer das Thema „Ukraine und die Medien“ während des Eröffnungs-Dinners. Der Auslandschef des Ukrainischen Radios, Ivan Gayvanovych, berichtete im Gespräch mit Susanne Biedenkopf-Kürten (ZDF) aus seiner persönlichen Sicht über die Entwicklung der Medien in seinem Land und über die Rolle der Medien während und nach den Ereignissen rund um den Maidan-Platz.

EIQ-Direktor Prof. Wolfgang Kenntemich zog eine positive BIlanz des Forums: „Viele Teilnehmer haben sich ausdrücklich für die interessanten Inputs und anregenden Diskussionen bedankt. Angesichts der anhaltenden vielfältigen Herausforderungen für den Qualitäts Journalismus in Europa wird das Forum auch in den kommenden Jahren zu einer europäischen Plattform für Qualitäts Journalismus weiterentwickelt werden.“